Temporausch im Europa-Park 2012

Die drei Tage im Wallis waren sehr erholsam und schön. Dies obwohl der erste Apéro nicht lange auf sich warten liess und diesem auch gleich der nächste folgte;-) Am Samstagabend besuchten wir spontan das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Konkordia Varen und staunten nicht schlecht ob dem von den gut 40 Musikanten gebotenen. Die von Bläsern dominierte Gesellschaft spielte fantastisch und liess keine Langeweile aufkommen. Mit Apéro-Pause (wen wundert's) dauerte das Spektakel über zwei Stunden und zum Abschluss wurde dann erneut zum Apéro geladen. So waren wir erst gegen Mitternacht zu Hause und verpassten sogar den Triumph Lucas bei DSDS, ganz zu schweigen von der Meisterfeier des ZSC im Hallenstadion.

Am Sonntag führte uns dann ein Spaziergang von Varen nach Leuk durch jede Menge Reben und die Dalaschlucht. Sehr beeindruckend waren die Wände mit tausenden Totenschädel im Beinhaus von Leuk, welche seinerzeit bei der Restauration der St. Stefanskirche zufälligerweise entdeckt wurden. Der Rückweg führte uns dann via die imposante Dalabrücke über die gleichnamige Schlucht zurück nach Varen, wo wir der zweiten Halbzeit des Fussballspiels der ersten Mannschaft von Varen gegen Lens vor einer tollen Bergkulisse beiwohnten. Zum Abschluss gab's auf der Terrasse von Leas Hiischi ein feines Raclette. Robin zeichnete sich dabei als ausgezeichneter Racleur aus.

Am Montag war Entspannen auf der Terrasse angesagt und am Dienstag mussten wir dann schon wieder unsere sieben Sachen zusammen packen. Denn gegen Abend fuhren wir mit dem Zug bereits wieder nach Hause.

Am Donnerstag holte uns der Wecker früh morgens aus den Federn. Wir packten und Dodo bereitete einen ganzen Sack mit Proviant für unsere Reise und den Aufenthalt im Park vor. Im Radio hörten wir vom 15 km Stau vor dem Gubrist, worauf wir es nicht mehr so eilig hatten. Schliesslich fuhren wir aber doch mal noch los und standen trotzdem sicher noch eine halbe Stunde lang in dem nervenaufreibenden Stau. Es war übrigens der einzige Stau, während der 4-stündigen Hin- und Rückfahrt. Kurz vor dem Gubrist erkundigte sich Dodo nach dem Verpflegungssack und wir stellten konsterniert fest, dass sie ihn zu Hause vergessen hatte;-) Nichts war somit mit den feinen belegten Broten, den Chips, den Schokoriegeln, den Süssigkeiten, den Guetzli und was sonst noch alles zu Hause auf unsere Rückkehr wartete. Immerhin hatten wir genügend Getränke dabei.

Noch vor Mittag kamen wir in Rust an, holten uns die Eintritte und stürmten den Park. Nach einem ersten Aufwärmen auf einer kleineren Achterbahn und der Baumstammwasserbahn ging's schnurstracks zur eben erst am 31. März eröffneten Holzachterbahn namens Wodan. Der 30 Mio. Bau soll unter anderem 2 Mio. Nägel verschluckt haben. Uns erwartete die längste Warteschlange der ganzen zwei Tage. Wir standen über eine Stunde an und waren mächtig froh, als wir endlich in den Wägelchen sassen. Nach einer coolen und rasanten Fahrt waren wir so richtig warm gelaufen und bereit für meine Lieblingsbahn, den Blue Fire Megacoster. Rampenblitzstart in schwindelerregende Höhen, Looping und drei Schraubenzieher. Wow, da bleibt kein Auge trocken, dafür waren unsere Kleider jetzt endgültig wieder getrocknet. Nach der rasanten Euro-Mir mit sich drehenden Wagen und der Poseidon, einer weiteren Wasserbahn drängte mich die Familie zum Besuch des Silver Star. Zum Glück gingen wir vorher aber noch in das lustige 4D Kino. Danach wurden aber meine Knie doch etwas weich, denn jetzt standen wir vor dem Silver Star und die Wartezeit wurde mit nur 20 Minuten angegeben, was für geübte Coaster so gut wie nichts bedeutet. Schon bald darauf sassen wir in den Wagen und spätestens jetzt gab es kein Zurück mehr. Langsam hievte sich die Bahn mit einem fiesen, regelmässigen Klicken aufwärts auf über 70 Meter Höhe. Kaum oben angekommen stürzte sich der gesamte Zug senkrecht in die Tiefe, so dass einem der Atem weg blieb und der Magen Richtung Unterleib gepresst wurde. Neben mir johlten Noah, Robin und Dodo. Das Auf und Ab wiederholte sich noch ein paar Mal und schliesslich war sie schon wieder Geschichte, meine erste Fahrt mit dem Silver Star. Noah war ebenfalls zum allerersten Mal auf der höchsten Achterbahn Europas und er wäre am liebsten gleich nochmals angestanden. Die kleine Wildsau hat sich in den zwei Tagen zum Schrecken aller Achterbahnen entwickelt;-) Wenn immer möglich hielt er beide Hände in die Höhe, jauchzte vor Freunde und machte an der Stelle der Bahn, wo man fotografiert wurde, irgendwelche coolen Gesten. So ist er auf dem Foto seiner vierten Blue Fire Fahrt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zu sehen. Ich traute meinen Augen kaum, als ich das Bild sah;-) Das Foto dieses Fotos ist übrigens in der Galerie zu finden. Ein Teufelskerl, der junge Mann! Auch Robin war begeistert von den coolen Bahnen. Er hat den Silver Star schliesslich schon 2009 zum ersten Mal bezwungen, während ich noch froh war, mit Noah unten warten zu müssen. Obwohl der Park aufgrund des tollen Wetters extra eine Stunde länger offen war, raste uns die Zeit davon. Wir fuhren zum Abschluss noch mit der Euro Sat, einer Achterbahn im Dunkeln, nämlich innerhalb der silbernen, riesigen Kugel im Park, dann mit der Schweizer Bobbahn und schliesslich rannten wir noch zum Matterhorn-Blitz hinüber, wo wir eine der letzten Fahrten mitmachen konnten.

Um 20:00 Uhr sassen wir im Restaurant unseres Hotels El Andaluz und bestellten uns die spanische Familienpfanne. Mit vollen Bäuchen legten wir uns ins Bett und träumten bald von den rasanten Fahrten auf den coolen Bahnen.

Am Freitagmorgen gab's ein leckeres Frühstücksbuffet und nachdem wir unser Gepäck wieder im Auto verstaut hatten, standen wir auch schon wieder im Park und lechzten nach neuen Abenteuern. Die lange Schlange beim Wodan taten wir uns nicht mehr an, dafür gingen die Kids gleich zweimal auf den Blue Fire Megacoaster. Die grösste innere Unruhe verspürte ich erneut vor der Fahrt mit dem Silver Star. Aber sobald der unendlich vorkommende Aufstieg mal geschafft war und sich der Zug in die Senkrechte begab, war alles vergessen und es machte nur noch Spass. Erneut bezwangen wir wieder alle Bahnen, welche sich mächtig vor uns aufbauten und hatten unser Gaudi am Temporausch. Die Buben fuhren dann jeweils noch zusammen auf zwei mächtigen Wasserbahnen und dann war der Tag auch schon langsam vorbei. Zu gerne wäre ich nochmals mit der riesigen Holzbahn Wodan gefahren, aber die Schlange war uns immer noch zu lange. So gönnten wir uns eine letzte Abschiedsfahrt auf der Blue Fire und verabschiedeten uns somit würdig vom Europa-Park.

Nach einem Einkaufshalt bei Lidl fuhren wir ähnlich rasant wie vorhin im Park nach Hause;-) Ne, ich beschleunigte ein einziges Mal für kurze Zeit auf 200 km/h und kam zum Schluss, dass ich mich dabei nicht wohl fühlte. Trotzdem waren wir in weniger als zwei Stunden schon wieder zu Hause, wo wir uns draussen mit Fussballspielen im Dunkeln noch etwas abreagierten.

Es macht mächtig Spass mit meiner Familie Achterbahnen zu stürmen. Zum Glück sind wir alle gleich angefressen und man braucht auf niemanden Rücksicht zu nehmen. Vollgas Schäris, bald gömmer wieder uf Achterbahne, wänn's dänn klappet mit dä USA im Summer… {easycomments}