Spiegelreflexfotografie: Aller Anfang ist schwer
Ich fotografiere für mein Leben gern. Wenn es irgendwie geht und nicht gerade ausdrücklich verboten ist, habe ich bei jeder Hundsverlochete die Digicam auf Mann. Ich schiesse Fotos, weil ich irgendwie das Gefühl habe, alles festhalten zu müssen und weil ich Spass daran habe. Die Bilder werden dann am PC ausgemistet, beschriftet und fein säuberlich auf dem NAS abgelegt. Je nach Anlass, lade ich noch ein paar auf Facebook hoch oder sie schaffen es gar in die Galerie hier auf schaeri punkt ceha. Immer wieder habe ich mit der Anschaffung einer Spiegelreflexkamera geliebäugelt. Immer wieder habe ich mich nach dem perfekten Set mit Body und Objektiv umgesehen. Immer wieder habe ich mich für die bequeme Variante, also eine System- oder Reisezoomkamera entschieden. Manuelle Einstellungen sind zwar schön und gut, aber möchte ich das wirklich? Will ich nicht einfach die Kamera die ganze Arbeit machen lassen und mich nur auf die Wahl des Bildausschnittes konzentrieren? Nein, habe ich mir neulich gedacht und mich wieder mal im Internet und vor Ort in den Geschäften umgesehen. Nachdem ich mich auf zwei Modelle eingeschränkt hatte, holte ich mir Tipps bei einem Freund. Er ist der ZSC Hoffotograf und schiesst bei jedem Spiel tolle Bilder. Er muss es wissen und ja, er gab mir die letzten, entscheidenden Tipps. Nun habe ich mich also endlich gegen das bequeme Teufelchen auf meiner Schulter durchgesetzt und mir die Canon EOS 700D für den Einstieg in die Spiegelreflexfotografie gekauft.
Gross war meine Freunde, endlich wieder eine richtige Kamera in Händen zu halten. Ich hatte mit der Systemkamera DMC-FZ50EG-K von Panasonic zwar schon mal ein ähnliches Gerät, welches vor acht Jahren genau soviel kostete wie jetzt die DSLR und vor wenigen Tagen für immerhin noch 100.-- Franken über den Ricardotresen gegangen ist, aber jetzt besitze ich eine Spiegelreflexkamera. Cool! Fast so gross wie die Freude über die Kamera, war die Ernüchterung beim Betrachten meiner ersten Fotos am PC Monitor. Ups, alles unscharf und wenn etwas scharf war, dann nicht das Objekt der Begierde. Der Hafenkran war ebenso unscharf, wie das Knie Zelt und die Natispieler. So kontaktierte ich wieder meinen Fotografenfreund und der lachte nur. Es käme ihm alles sehr vertraut vor und das erinnere ihn an seine Anfänge vor sieben Jahren. Frei nach dem Motto 'Aller Anfang ist schwer' habe ich mir nun im Internet zusätzliche Tipps geholt, mir das 300-seitige Handbuch schon zweimal durchgesehen und mir die wichtigsten Erklärungen zu Blende, Verschlusszeit, ISO etc. notiert und immer führe sie mir immer wieder vor Augen. Mittlerweile habe ich begriffen, dass ich nun der Boss bin und der Kamera sagen muss, was sie zu tun hat. So gehe ich immer wieder mal auf Fotosafari, fotografiere das gleiche Objekt mit verschiedenen Einstellungen und schaue mir zu Hause die Ergebnisse an. Ich kann nicht behaupten, dass ich es schon im Griff hätte, aber die Fotos werden immer besser. Die nächsten Tests stehen schon bald ins Haus. Am Freitag werde ich nach der Arbeit dem Flugplatz Dübendorf einen Besuch abstatten. Die feiern dort nämlich ihr 100-jähriges Bestehen. Am Wochenende findet das Schülerturnier statt und dort kommt die nächste grosse Herausforderung auf mich zu: Sportaufnahmen, Fotos von sich bewegenden Motiven. Wenn man es im Griff hat, dann werden die ganz toll. Sollten also innert nützlicher Frist keine Fotos auf Facebook oder hier in der Galerie auftauchen, dann brauche ich wohl noch etwas Zeit...
