Apéroschtere 2012 im Wallis

Geburtstags-Osterreise ins Wallis oder 'Nämed mer no en Apéro?'

Unsere Osterferien starteten am Karfreitag in aller Frühe. Bereits um 09:01 Uhr fuhr unsere S14 nach Zürich HB, ‎wo wir den Zug nach Chur bestiegen. Dort stiessen wir mit einer Flasche Prosecco und den von Sandy ‎mitgebrachten Gläsern ein erstes Mal mit Lea auf ihren runden Geburtstag an. In Chur warteten wir auf dem ‎Perron auf den Glacier Express und staunten nicht schlecht, als zwei Webstübler (Originalton Thomy) der SBB ‎ihr Wägelchen direkt auf das Gleis entluden. Schliesslich nahmen wir im Glacier Express an den schön ‎gedeckten Tischen Platz und gaben unsere Bestellung auf. Das Wetter spielte mit und wir genossen die tolle ‎Aussicht bei Wein und Bier. Dass Dodo ihren Rotwein schon bald über den ganzen Tisch ausleerte, sei hier nur ‎am Rande erwähnt. Es ist aber auch so eine Sache mit den Getränken im Zug. Schliesslich ruckelt es immer ‎mal wieder und einige Kurven sind auch nicht ohne. Da muss man schon auf der Hut sein, damit die Flaschen ‎und Gläser stehen bleiben. Mittels Ohrhörer wurde man während der ganzen Fahrt immer wieder über ‎Gegebenheit zur aktuellen Gegend informiert. Schon bald fuhren wir durch wunderschöne Berg- und ‎Schneelandschaften und das feine Mittagessen liess auch nicht lange auf sich warten. In regelmässigen ‎Abständen wurde Lea mit einem Geschenk überrascht. Bald konnte sie ein Osterschwein in Pink, einen ‎Dalmatinerhasen, ein Gesellschaftsspiel, gesunden Tee oder Reka Checks ihr eigen nennen. In der Region des ‎Furka Basistunnels holte Sandy dann den Champagner hervor und wir füllten unsere Flûtes von neuem und ‎liessen einmal mehr die Jubilarin hochleben. Die Bedienung staunte nicht schlecht, als plötzlich fremde Gläser ‎auf den Tischen standen. Die Fahrt führte uns durch das Goms Richtung Brig, wo auf dem Perron plötzlich ‎bekannte Gesichter wie wild winkten. Leas Cousine Edith und ihr Mann Tony überredeten den Zugführer, mit uns ‎eine Station bis Visp mitfahren zu dürfen und versprachen ihm ein Glas Wein dafür, während Andreas Lea ‎zwischen Tür und Angel Blumen überreichte. Edith und Tony brachten ihren eigenen sehr guten Weisswein und ‎Knabberzeugs für den nächsten Apéro mit. In Visp stiegen die beiden dann schon wieder aus und wir fuhren ‎weiter Richtung Zermatt, während wir der Weissweinflasche den Rest gaben. Der Zugführer blieb standhaft und ‎verzichtete notgedrungen auf ein Gläschen. Dienst ist Dienst. Mittlerweile wusste er natürlich, dass wir Leas ‎Geburtstag feierten. Grosszügig liess er uns zum Abschluss unserer langen Zugfahrt Kaffee und Kuchen ‎servieren.‎

Gegen 17:00 Uhr kamen wir nach 8 Stunden Zug fahren in Zermatt an, schnappten unsere sieben Sachen und ‎machten uns auf die Suche nach unserem Hotelmobil. Wir beluden das Elektromobil mit unserem Gepäck und ‎Lea, Thomy, Caro und unsere faulen Buben liessen sich damit auch gleich ins Hotel hochfahren. Sandy, Dodo und ‎ich nahmen dankbar die wenigen Gehminuten unter die Füsse. Wir durchquerten einen Stollen, fuhren mit dem ‎Lift ins Hotel hoch und bezogen unsere Zimmer. Dodo und ich teilten unsere Familienwohnung mit Caro, Robin ‎‎+ Noah. Mit grosser Vorfreude trat ich auf den Balkon hinaus und war platt, als ich die Aussicht ein erstes Mal ‎bestaunen durfte. Von hier oben blickten wir auf ganz Zermatt hinunter und im Hintergrund stand mächtig das ‎Matterhorn, wenn es denn nicht in Wolken gehüllt gewesen wäre. Bis am Abend zeigte sich uns das Horu leider ‎nicht mehr, aber ich war guten Mutes, dass es uns am darauffolgenden Morgen willkommen heissen würde.‎

Vor dem Essen trafen wir uns an der Hotelbar zu einem weiteren Apéro. Anschliessend nahmen wir im ‎Restaurant Platz und führten uns die relativ spärliche Speisekarte zu Gemüte. Bei Speis und Trank unterhielt uns ‎immer wieder der witzige Servierboy Miguel aus Portugal. Mit seiner charmanten Art schaffte er es sogar, ‎unsere Rotweintrinker von einem Roten aus seinem Heimatland zu überzeugen, was sich aber als gute ‎Investition herausstellte. Nach dem Essen genehmigten wir uns an der Bar noch ein, zwei Schlummis und ‎verzogen uns dann in die Zimmer, wo wohl jeder ziemlich schnell einschlief.‎

Am Samstagmorgen wachte ich gegen 08:30 Uhr mit brummendem Schädel auf. Nach einer Kopfwehtablette ‎und der Dusche sah die Welt aber schon wieder freundlicher aus und ich trat im Minutentakt auf den Balkon ‎hinaus um zuzuschauen, wie sich das Matterhorn langsam aus den Wolken schälte. Und siehe da, nach dem ‎Frühstück zeigte sich uns das Horu in seiner vollen Pracht. Zwar war der Himmel mittlerweile nicht mehr blau ‎sondern grau, aber die Aussicht über Zermatt und auf das Matterhorn war atemberaubend. Wir packten unsere ‎Koffer und Rücksäcke und machten uns zu Fuss auf den Weg Richtung Bahnhof, wo wir das gesamte Gepäck ‎in ein riesiges Schliessfach drückten. Für die Wartezeit, bis unser Zug abfuhr, war Shopping angesagt. Wir ‎schlenderten durch Zermatt und staunten nicht schlecht, ob den Preisen in den vielen Schaufenstern. ‎Schliesslich bestiegen wir den Zug und fuhren nach Visp, wo sich Caro von uns Richtung Zürich ‎verabschiedete. Wir hingegen pendelten mit dem Regio nach Susten. Von dort ging's mit dem Bus weiter nach ‎Varen. Den Aufstieg zu Leas Hiischi bewältigten wir zu Fuss und quartierten uns dann im gemütlichen Chalet ‎ein.‎

Zum Znacht kamen die Nachbarn Irène und Remo zu Besuch und Remo verwöhnte uns mit einem feinen ‎Walliser Raclette. Gegen Ende des Essens drohte ich zu platzen, aber dank den vielen Schnäpsen vertrug ich ‎den vielen Käse recht gut. Im Wohnzimmer lief zwar das Hockeyfinale zwischen Bern und dem ZSC, aber der ‎Anstand verbot es mir, den Tisch länger als für ein paar Sequenzen zu verlassen. Das letzte Drittel und damit ‎den endgültigen Untergang des ZSC, sahen wir uns dann noch gemeinsam an. Geschlafen habe ich relativ ‎schlecht, vielleicht lag doch etwas viel Käse in meinem Bauch herum.‎

Am Ostersonntag suchten Robin und Noah ihre Osternester und zum Frühstück wurden Eier getütscht. Wieder ‎schrumpfte unsere Reisegesellschaft um eine Person, denn Thomy verliess uns bereits am Vormittag Richtung ‎Heimat. Dodo und ich holten uns im Konsum die letzten Zutaten für das Mittagessen, bevor wir uns alle ‎zusammen auf einen Spaziergang durch die Rebberge machten. Irgendwann holte uns Rena, Noahs Liebling, ‎ein herziger Golden Retriever mit zu kurzen Beinen, zusammen mit Remo ein. Remo lud uns spontan in sein ‎zweites Zuhause auf einen Apéro ein. Die Hütte in seinem Rebberg ist dafür perfekt ausgerüstet. Da sich unser ‎Zmittag bereits im Ofen befand, machten wir uns bald wieder auf den Rückweg. Remo bat uns dann noch auf ‎ein Gläschen in seinen Weinkeller, wo mich der leckere Weisswein schon fast von meinen Abreiseplänen ‎abkommen liess. Die Vernunft siegte dann aber und gegen 16:00 Uhr gab's Mittagessen. Noah entschied sich ‎schon am Morgen spontan dazu, mit Momo noch eine weitere Nacht in Varen zu verbringen, während Sandy, ‎Dodo, Robin und ich uns gegen fünf Uhr auf den Heimweg machten. Mit dem Rufbus fuhren wir von Varen ‎nach Susten, dort mit dem Zug nach Visp, wo wir den Direktzug nach Zürich bestiegen. Ist schon toll, dass ‎man von Visp aus in nur zwei Stunden bereits im Zürcher HB ankommt. Mit der S14 nahmen wir dann noch die ‎letzten Stationen in Angriff. Zu Hause angekommen waren wir alle ziemlich kaputt und wurden vom Ostergedeck ‎des Osterhasen überrascht. Robin suchte wie vergiftet sein Nestchen und wurde nach langer Suche endlich ‎fündig. Gegen 22:30 Uhr war bereits für alle Lichterlöschen. Aus Varen vernahmen wir per SMS, dass dort die ‎Augen noch früher zugefallen waren.‎

Am Ostermontag waren ausschlafen und -ruhen angesagt. Am Nachmittag sassen wir bereits wieder in der S14, ‎diesmal allerdings mit Oerlikon als Zieldestination. Robin und ich liefen zum Hallenstadion hinunter, während ‎Dodo nach Zürich weiterfuhr und dort Lea und Noah in Empfang nahm. Kurz vor Anpfiff trafen Dodo und Noah ‎schliesslich ebenfalls im Hallenstadion an, wo wir uns vor ausverkaufter Kulisse die 0:2 Niederlage und damit ‎die 3:1 Serienführung des SCB mit ansehen mussten. Die Ausgleichschancen zum 1:1 wären da gewesen, aber ‎der verflixte Puck wollte einfach nicht ins Berner Tor. So schob Plüss die Scheibe kurz vor Schluss ins ‎mittlerweile leere Zürcher Tor zum 0:2 Endstand ein. Enttäuscht machten wir uns auf den Heimweg und liessen ‎die letzten Stunden dieser strengen, aber schönen und lässigen Ostern 2012 ausklingen.‎

Liebe Lea, ich bedanke mich auch auf diesem Weg nochmals ganz herzlich für diese tollen Tage, welche wir ‎zusammen mit Dir im Wallis erleben durften. Es waren interessante, schöne, lustige und unterhaltsame ‎Osterferien, an welche ich noch lange und gerne zurückdenken werde. Die vielen gemütlichen Apéros vermisse ‎ich schon jetzt… {easycomments}‎