Männerweekend@London

Wow, waren das vier coole Tage mit meinen Freunden in London! Am Donnerstagmorgen hatten wir noch alle das frühe Aufstehen bzw. den Schlafmangel in den Knochen und doch machten wir uns mit nur einem Gipfel im Magen auf die Suche nach dem ersten offenen Pub in der Nähe unseres Hotels. Das Hotel lag gleich beim Eingang zum Hyde Park (U-Bahnstation Marble Arch) und somit ziemlich perfekt für schnelle Verbindungen in alle Richtungen. Nun denn, am gemütlichen Tisch vor dem Pub warteten wir eine Viertelstunde lang, bis sich die Tore öffneten und wir endlich unser Flüssigfrühstück zu uns nehmen konnten.

Nach dem nahrhaften Frühstück machten wir uns auf, die Queen zu suchen. Zuvor gab’s aber noch einen feinen Burger im Hard Rock Café London. Wieder auf den Füssen, machten wir Halt beim Buckingham Palace und spazierten schliesslich durch den Park Richtung London Eye. Autsch ist das Teil hoch und je näher wir kamen, umso gewaltiger schien es in den Himmel zu ragen. 135m beträgt die Höhe, lasen wir später auf Wikipedia nach. Die Einladung von Götti Wildi hätte ich gerne ausgeschlagen aber seine und Hischis Überredungskünste waren stärker. So stand ich bald darauf in der Fast Lane vor dem momentan drittgrössten Riesenrad der Welt. In der Kabine angekommen wurden meine Knie weicher und weicher, doch je länger die Fahrt dauerte, umso mutiger wurde ich. Schliesslich konnte ich die fantastische Aussicht richtig geniessen und knipste wild drauf los. Danke Wildi, es hat mächtig Spass gemacht!

Ziemlich fertig machten wir uns anschliessend auf den Rückweg zum Hotel, wo wir unser Gepäck übernahmen und unsere Zimmer bezogen. Nach einer Dusche sassen wir bereits wieder in einem Pub beim Apéro, von wo wir spät abends einen Italiener aufsuchten und uns mit Pizza bzw. Spaghetti Carbonara verköstigten. Nach einem Whisky Schlummi im Pub donnerten wir alle ziemlich geschafft in die Matratzen. Mein Zimmergenosse Götti Tom sorgte mit einem gewaltigen Schnarchkonzert dafür, dass ich trotzdem lange nicht einschlafen konnte und morgens kurz nach 07:00 Uhr schon wieder auf den Beinen bzw. unter der Dusche war.

Nach einem recht feinen Frühstück in unserem Hotel ging’s zum Piccadilly Circus wo wir quer durch Soho schlenderten und schliesslich in einem Pub endeten. Dort blieben wir, wir glaubten es im Nachhinein selber kaum, bis am Abend sitzen und tranken gemütlich ein Bier nach dem anderen. Einzelne gingen zwischendurch bei Angus ein Filet Steak essen, während Eri und ich im Pub sitzen blieben. Gegen Abend rettete mich dann ein Besuch im McDonalds vor dem Kollaps. Nach je einem BigMac und einem Chicken Burger ging’s wieder bergauf mit mir. Am Piccadilly stürmte ich dann den Lillywhites Store und suchte verzweifelt nach einem Mitbringsel für unsere Buben. Gerüchten zufolge, soll ich mich sehr lange im Laden aufgehalten haben.

Samstagmorgen in London: Matchday. Es war soweit, die Vorfreude auf das Wembley Stadion fand ein Ende. In wenigen Stunden würden wir im weiten Rund sitzen. Nach dem Frühstück gingen Wildi, Eri, Tom und ich erstmal auf Shoppingtour. Anschliessend zogen wir uns im Hotel um, das heisst, wir hüllten uns in Rotweiss. Dann fuhren wir wieder zum Piccadilly Circus wo sich gemäss Fanseite auf Facebook die Schweizer Fans vor dem Spiel treffen würden. Tatsächlich war der Platz überfüllt von Menschen mit roten Shirts und auch die Pubs rundherum waren voll von Schweizern. Nach dem Apéro noch eben einen Bruger für den Magen und dann ging’s mit der U-Bahn zum Wembley Park. Schon von weitem war das Stadion mit dem riesigen Bogen darüber sichtbar. Wie ein gigantischer Koloss lag es schliesslich vor unseren Füssen. Wie befürchtet wurde an den Ständen rum uns Stadion kein Bier mehr verkauft. Zum Glück entdeckten wir aber ganz in der Nähe einen Aldi, wo nicht nur wir uns die ausgetrockneten Kehlen benetzten. Aldi macht wohl an jedem Spieltag das Geschäft seines Lebens dort. Der Laden wurde richtgehend gestürmt. Dann war dort noch der Züri-Typ mit seiner grossen Schnauze und dem unsicheren Gang. Wir sagten ihm eine schlechte Zukunft voraus und tatsächlich im Stadion stand zwei, drei Reihen vor uns sein Kollege. Der Sitz neben ihm blieb leer... Nach zwei Bieren liefen wir schliesslich die gigantischen Rampen hoch zum Stadion. Zu unserer Überraschung gab’s kaum Eintrittskontrollen. Wir liefen also ins Innere des Wembley und staunten nicht schlecht. Wow, was für ein Stadion. Gigantisch! Von unseren wirklich gut gelegenen Plätzen aus, schauten wir den Teams beim Einlaufen zu, beklatschten den Einzug der riesigen Nationalflaggen und bejubelten den Einmarsch der beiden Nationalteams. Die Nationalhymnen sorgten für Hühnerhaut und die während dem ganzen Spiel auf uns nieder brennende Sonne für heisse Köpfe. Das Spiel selbst hat richtig Spass gemacht und natürlich rasteten wir nach den beiden Toren von Barnetta fast aus. Leider fiel schon kurz darauf der Anschlusstreffer mittels Penalty durch Lampard, aber wir schaukelten den Vorsprung souverän in die Pause. Nach Wiederanpfiff ging’s rassig und schon stand es 2:2 Unentschieden. In der Folge musste man einige Male Angst um den Punktgewinn haben und Mehmedi hatte in der Schlussminute sogar noch die Sensation auf den Füssen. Schlusspfiff und wir Schweizer waren zufrieden. Wir sahen ein abwechslungsreiches, engagiert geführtes Spiel in welchem vor allem die junge Schweizer Nati ohne die beiden Heulsusen Streller und Frei zu überzeugen vermochte. Nach der Verabschiedung unserer Nati durch die Fans - Im Blick habe ich gelesen, es sollen 9‘000 Schweizer Fans im Stadion gewesen sein! - stand uns der anstrengendste Teil des Tages bevor. Uns traf beinahe der Schlag, als wir die Menschenmenge unterhalb der grossen Rampen erspähten, welche sich im Schneckentempo zur Metro durchschlich. Immer wieder unterbrach die berittene Polizei den Tross aus Sicherheitsgründen, damit es vorne beim U-Bahnhof nicht zum Kollaps kommen konnte. Zweieinhalb Stunden später waren wir zurück am Leicester Square wo wir nicht schlecht staunten, dass wir bei Angus sofort einen Platz zugewiesen erhielten. Einige Biere und ein Filet Steak mit Pommes später zogen wir weiter zum Piccadilly Circus von wir eine der letzten U-Bahnen bestiegen und zum Marble Arch fuhren. Noch eben schnell beim Holländer vorbei geschaut und den Schlummi getrunken und dann ab in die Federn.

Tja, und dann war es bereits Sonntag. Frühstück, packen, Zimmer ab- und Koffer aufgeben. Wir schlenderten bei erstmals bewölktem Himmel zum Oxford Circus, wo die Spanier einen mächtig grossen Tourismus Anlass abhielten. Die ganze Regen Street war abgesperrt, es gab Paella, Strandanlage, Beachvolleyball, Fussball, Tennis und vieles mehr. Champions League und WM-Pokal waren auch noch ausgestellt. Mittlerweile regnete es und wir liefen zielsicher zu unserem Pub vom Freitag. Schliesslich hungerte es uns und wir leisteten uns zum Abschied ein feinstes Filet bei Gaucho, einem bekannten ‚Steak House‘. Meine Güte, was für ein feines Stück Fleisch. Weltklasse!

Schliesslich holten wir unsere Koffer beim Hotel ab und machten uns auf ins Gedränge in der U-Bahn. Mit Koffern steht man dort schlicht immer im Weg und die Hitze dort unten gibt einem den Rest. Nach dem wir im letzten Moment einen falsch bestiegenen Zug der DLR Linie fluchtartig verlassen konnten, kamen wir am City Aiport an, wo wir uns nach dem speditiven Einchecken die verbleibende Zeit um die Ohren schlugen. Endlich im Flieger angekommen hiess es, unser Start verzögere sich wegen Gewitterzellen über Frankreich um 30 Minuten. Wir befürchteten schon eine Landung in Basel, was aber gottlob nicht nötig wurde. Wir kamen in Zürich an, wo Wildi und ich von Dodo abgeholt wurden, während die restlichen Freunde via ÖV nach Hause fuhren.

Nur schon das London Eye und das Wembley Stadion waren die Reise wert. Wir waren eine tolle Truppe und verbrachten vier lässige, lustige Tage miteinander. Teuer ist London dank dem guten Pfund Kurs längst nicht mehr und das Wetter spielte ja so was von mit. Sonnenschein ohne Ende und erst zur Heimreise regnete es. Gerne würde ich London auch mal mit meiner Familie besuchen, aber ob das unseren Buben überhaupt gefallen würde, weiss ich gar nicht recht.

Dass Jodi kurz vor Abreise die Magendarmgrippe heimsuchte und er deshalb den ganzen Trip absagen musste war der einzige Wehrmutstropfen des Weekends, ansonsten klappte alles wie am Schnürchen. Aber lieber Jodi, ich kann Dir versichern, wir haben täglich mehrmals an Dich gedacht;-)

Beim Verabschieden am Flughafen war uns allen klar, dass dies nicht das letzte Projekt 'Männerweekend@...' gewesen war. Eine Fortsetzung muss und wird folgen;-)

Nach der Regeneration am Montag bin ich mittlerweile wieder im Büro und hoffe, dass ich bald mal dazu komme die besten Fotos unseres Trips auf die Webseite zu laden. Ach ja, während den vier Tagen in London habe ich knapp 8 Päckli durchgeraucht und das hat seit heute Dienstag ein Ende... Ich hoffe wirklich, dass ich es nochmals packe und dass mein Umfeld nicht zu sehr unter dem Entzug leiden muss...

Last but not least ein kleiner Tipp für alle zukünftigen London Besucher: Seid vorsichtig mit dem Internet via Handy. Mangels Free WiFi habe ich immer wieder mal husch via GPRS meinen Facebook Status aktuell gehalten und das kann ins Geld gehen. Meine eben erschienene Handyrechnung sagt mir auf jeden Fall, die Roaming Kosten belaufen sich auf Fr. 157.83... {easycomments}